Schwangerschaft

Gerne begleiten wir Sie durch diese besondere Zeit!

Gerade in der ersten Schwangerschaft ergeben sich oft viele Fragen, für die wir uns gerne Zeit nehmen.

Aber auch in weiteren Schwangerschaften können sich immer wieder neue Fragestellungen oder Probleme ergeben, denn jede Schwangerschaft ist einzigartig. Wir sind gerne für Sie da.

 

Schwangerenvorsorge

In regelmäßigen Mutterschaftsvorsorge-Untersuchungen schauen wir nach Ihnen und Ihrem Kind und können durch die kontinuierliche Betreuung etwaige Komplikationen oder Probleme frühzeitig erkennen und ggf. behandeln. Zu Beginn der Schwangerschaft liegen die Termine alle vier Wochen, ab der 30. Schwangerschaftswoche alle zwei Wochen. Sollte Ihre Schwangerschaft länger dauern als bis zum errechneten Entbindungstermin (Übertragung), sind Kontrollen alle zwei Tage notwendig.

 

Risikoschwangerschaften

Wir sind kompetente Ansprechpartner auch in der Betreuung von Risikoschwangerschaften und bieten Ihnen eine ausgezeichnete Überwachung z.B. mit Hilfe der Messung der Blutversorgung des Kindes (Dopplersonographie) an. Hier sind eventuell engmaschigere Kontrollen sinnvoll.

 

Ultraschall in der Schwangerschaft

In der Mutterschaftsvorsorge sind drei Ultraschalluntersuchungen im Verlauf einer Schwangerschaft vorgesehen. Das 1. Screening um die 10. Schwangerschaftswoche, das 2. Screening um die 20. Schwangerschaftswoche, das 3. Screening um die 30. Schwangerschaftswoche. Sollten aus medizinischer Sicht weitere Ultraschalluntersuchungen notwendig oder sinnvoll erscheinen, führen wir diese natürlich durch. In bestimmten Situationen ist es wichtig, die Blutversorgung des Kindes zu überwachen, das können wir durch den Einsatz der Dopplersonographie gewährleisten. Auch die 3D/4D-Sonographie wird von uns gerne eingesetzt, wenn es medizinisch sinnvoll ist.

 

Präeklampsie-Screening

Eine mögliche Komplikation in der Schwangerschaft ist die sogenannte Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie, oder früher auch Gestose genant). Wenn Sie einer Risikogruppe für diese Erkrankung angehören, kann man in der Frühschwangerschaft durch eine Untersuchung feststellen, ob bei Ihnen ein erhöhtes Risiko vorliegt und dann entsprechend vorbeugend behandeln.

 

genetischer Bluttest auf Chromosomenabweichungen (NIPT)

Durch eine Blutentnahme bei der Schwangeren kann kindliches Erbmaterial aus dem mütterlichen Blut herausgefiltert und auf bestimmte Chromosomenabweichungen untersucht werden. Dabei wird bestimmt, ob die Chromosomen 13, 18 und 21 dreifach vorkommen (Trisomie), außerdem ist es zusätzlich möglich, Abweichungen der Zahl der Geschlechtschromosomen (X und Y) zu bestimmen.

Da falsch positive Befunde bei diesem Test vorkommen, muss ein auffälliger Befund immer durch eine weitere, invasive Untersuchung (Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion) bestätigt werden.

 

Screening auf Schwangerschaftsdiabetes

Ein Schwangerschaftsdiabetes verursacht meistens zunächst keine Symptome. Er kann aber schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Deshalb wird bei jeder Schwangeren in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche ein Blutzuckertest durchgeführt. Dazu muss die Schwangere nicht nüchtern sein. Sie trinkt eine Zuckerlösung mit 50g Glukose, eine Stunde später wird durch eine Blutentnahme der Blutzuckerwert bestimmt. Nur falls dieser »Suchtest« einen auffälligen Wert ergibt, folgt ein weiterer Test mit 75g  Glukose, für den die Schwangere nüchtern in die Praxis kommen muss und insgesamt dreimal Blut abgenommen wird (nüchtern, eine Stunde nach Trinken der Zuckerlösung und zwei Stunden danach).

Wenn ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wird, überweisen wir Sie an einen Diabetologen, der Sie weiter betreut. Häufig reicht eine Ernährungsumstellung nach entsprechender Beratung aus, um den Diabetes zu behandeln. Manchmal ist eine medikamentöse Behandlung mit Insulin notwendig. In jedem Fall ist nach Auftreten eines Schwangerschaftsdiabetes eine erneute diabetologische Vorstellung drei Monate nach der Geburt notwendig, da das Risiko für einen bleibenden Diabetes mellitus besteht.

Infektionsdiagnostik

Einige Infektionskrankheiten können, wenn die Schwangere daran erkrankt, schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Dazu gehört beispielsweise die

 

Toxoplasmose

Diese Erkrankung verläuft außerhalb einer Schwangerschaft oft unbemerkt, die Übertragung erfolgt durch Verzehr von rohem oder nicht ganz durchgegartem Fleisch, durch Kontakt zu Erde (z.B. bei der Gartenarbeit oder über den Verzehr von nicht gewaschenem Obst oder Gemüse) oder über Katzenkot.

In Deutschland haben ca. 50% der Erwachsenen bereits eine Infektion durchgemacht und haben daher schützende Antikörper im Blut. Das Vorhandensein oder eben das Fehlen dieser Antikörper kann zu Beginn der Schwangerschaft überprüft werden und diese Blutuntersuchung bei Bedarf in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

 

Zytomegalie-Infektion

Ebenfalls von Bedeutung in der Schwangerschaft ist eine Zytomegalie-Infektion. Auch diese Erkrankung verläuft häufig symptomlos oder mit Symptomen wie bei einem leichten grippalen Infekt. Gerade kleine Kinder können die Zytomegalie-Viren unbemerkt übertragen. Deshalb ist es wichtig, dass Schwangere, die beruflich (z.B. Erzieherinnen) oder privat engen Kontakt zu kleineren Kindern haben, Hygieneregeln einhalten, wie das gründliche Händewaschen nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Windelwechsel, Waschen, Füttern, Nase putzen). Auch für die Zytomegalie ist es möglich, zu Beginn der Schwangerschaft durch eine Blutentnahme zu überprüfen, ob die Schwangere Antikörper hat, die sie zu 99% vor einer erneuten Infektion schützen.

 

B-Streptokokken

Wenn eine Schwangere im Darm bzw. in der Scheide bestimmte Bakterien trägt, sogenannte B-Streptokokken, können diese bei der Geburt auf das Kind übergehen. Dann kann es zu schwerwiegenden Infektionen beim Kind kommen, wie einer Blutvergiftung (Sepsis), Lungenentzündung (Pneumonie) oder Hirnhautentzündung (Meningitis). Glücklicherweise sind Fälle von bei der Geburt übertragene B-Streptokokken-Infektionen insgesamt selten, allerdings beträgt die Sterblichkeit bei erkrankten reifen Neugeborenen 2 bis 3%. Durch einen Scheidenabstrich in den letzten Wochen der Schwangerschaft lässt sich klären, ob die Schwangere mit diesen Bakterien besiedelt ist. Sollte dies der Fall sein, kann durch eine Antibiotikagabe während der Geburt das Neugeborene wirksam geschützt werden.

 

Wir begleiten Sie mit unseren diagnostischen Möglichkeiten und beraten Sie ausführlich, damit Sie in der Schwangerschaft rundum gut betreut sind.
— Dr. Barbara Requadt